Zurück

Der Mann mit den neunhundertneunundneunzig Gesichtern

In Gedenken an Michael Rudolf

In Gedenken an Michael Rudolf ehren ihn viele Freunde und Weggefährten in Text und Bild, dazu gibt es zahlreiche Texte aus Rudolfs eigener Feder. Ein notwendigerweise schwerwiegendes Buch, welches alle Facetten dieses wunderbaren Autors aufleuchten lässt. Unter anderem haben neben dem Herausgeber Jürgen Roth daran mitgewirkt: Pia Büttner, Michael Ringel, Gotthard Brandler, Gerhard Henschel, F. W. Bernstein, Jürgen Brömmer, Fanny Müller, Peter Köhler, Dieter Steinmann, Susanne Fischer, Edo Reents, Thomas Gsella, Wiglaf Droste, Marit Hofmann, Dieter Grönling, Frank Schäfer, Thomas Roth, Mark Obert, Jürgen Lentes, Alexander Meier, Bert Sander, Martin Büsser, Thomas Behlert, Christof Meueler, Oliver Maria Schmitt, Rayk Wieland, Michael Tetzlaff, Michael Sailer, Roland Tauber, Ralf Sotscheck, Horst Tomayer, Klaus Leweke, Eugen Egner, Rüdiger Grothues, Kay Sokolowsky, Hans Zippert (in der Reihenfolge ihres »Auftretens«).


Leseprobe:
 
Wie Michael Rudolf beinahe einmal einen Riesendeal
mit dem Orient an den Haken kriegte und damit mindestens
den Weltfrieden hätte retten können
.
 – Dieter Steinmann
 
Es begab sich zur so hoffnungsfroh schönen Zeit der frisch-reifen Blüte des jungen Verlages Weisser Stein Ende 1992. Knapp vor Silvester, am 28. Dezember jenes Jahres, schrieb mir der Zeichner Achim Greser einen Brief, der mich tags drauf gehörig alarmierte, regelrecht elektrisierte, wie man so sagt. Der Künstler bat mich aus dringenden Gründen, eine Serie von Zeichnungen, die er und sein Kollege und Zeichnerduopartner Heribert Lenz auf Michael Rudolfs Wunsch unter dem Titel Ich lach dich tot zu einem Buch zusammengestellt hatten, aus dem Bestand der Abteilung Greser/Lenz der just auf Tournee geschickten Ausstellung »Wer darf Satire? 30 Jahre Neue Frankfurter Schule und die Folgen« herauszulösen. Die näheren Gründe seines Auftrages schilderte er in folgendem Passus seines Briefes:



Ich war platt vor Freude: eine arabische Ausgabe des von Michael Rudolf in seinem Verlag so schön publizierten Cartoonbändchens, des Buchdebüts auch noch der beiden Zeichnergranden, amtlich ediert im fern-fremden Morgenland! Und auch noch behutsam von den beiden Zeichnern auf die kulturellen und politischen Anforderungen des Orients hin überarbeitet, also ein dann nagelneues Buch – das sollte ein west-östlicher Diwan werden, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hatte, wasserreinste Avantgarde, Fortschritt und Durchblick. Und jede Menge Gaudi wäre bei so einer Nummer sowieso garantiert. Toll für die beiden verdienten Zeichner und liebwerten Zeitgenossen und unbedingt eine publikationsaußenpolitische, humorkulturelle und nebenbei auch noch buchindustrielle Spitzennummer und Granatensensation für den mit seinem Programm voller Sonntagsbücher so sympathisch aufstrebenden Verlagsmann, nein Verlagsherrn in Greiz.



Buch bestellen (24,- EUR)

978-3-938568-70-5, 607 Seiten, Broschur. Auch als E-Book in allen gängigen Formaten erhältlich für 7,99 EUR!